Die Arbeitsweise von Frederick Bunsen scheint in manchen Hinsichten dem zu entsprechen, was aus dieser Beschreibung der Selbstbeschreibung des Kunstsystems folgt. Konzentration auf den Moment mit Offenheit für Weitermachen oder Zerstören. Auch Interesse an auf den Moment der Entstehung und des Verschwindens beschränkten, also zeitlosen Kunstwerken (genannt performances), die aber trotzdem photographiert werden, um in dieser Spur ihrer Abwesenheit noch anwesend bleiben zu können. Damit verbunden Versuche, die Authentizität der Operation im Nichtblick auf den Blick des Beobachters zu bewahren. Also Verlagerung der Reflexion in die Sozialdimension - in die gleichzeitige Abwesenheit der Anwesenheit des Beobachters.
All dies versucht seine Kunst zu sein. Ob es ihr auch gelingt, es zu zeigen, ist eine andere Frage. Wer darauf eine Antwort sucht, wird darauf verwiesen, Beobachter zu beobachten.
Alles in allem also: moderne Kunst. Nun ja, was denn sonst?
Niklas Luhmann 1992
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